Hier möchte ich den beispielhaften Aufbau eines RasPi 4 für die Nutzung als SDR-Empfänger beschreiben.

Ansicht der nötigen Komponenten

Eigentlich war ich nur interessenhalber mit dem neu gekauften RasPi4 beschäftigt, weil ich mal sehen wollte, wie das mit einem dieser aufsteckbaren HDMI-Displays funktioniert. Und um herauszufinden welche neuen Möglichkeiten sich daraus ergeben könnten.
So eine Konstellation kostet bei einem RasPi4 mit 8Gb-RAM aktuell etwa 120,- €, sowie für das Display mit allem (!) Zubehör, auf den dann rückwärtig der RasPi nur aufgeschraubt werden muß, weitere 65,- €. Es fehlen dann an sich noch ein leistungsfähiges (Original-)Netzteil mit 5Amp. Leistung, eine Tastatur und eine Maus. Die letzten drei Komponenten hatte ich noch – wobei ich zudem gerne die drahtlose Variante für Keyboard und Maus nutze.

Geworden ist es dann ein ‚Amateurfunk-RasPi‘, der per WLAN im Hausnetz eingebunden ist und der damit auch via VNC-Viewer erreicht ist. Und es wurden alle (mir bisher bekannten – und mich aktuell interessierenden -)  Programme installiert Das sind GQRX – eine SDR-Software, JTDX – eine Digimode-Software, wie auch WSJT-X, FLDIGI – auch eine Digimode-Software , sowie noch ein paar wenige, jedoch nicht explizit für den Amateurfunk nutzbare Programme. Ein amateurfunk-Programm muß ich dann aber doch noch nennen – XCWCP – , ein CW/Morse-Trainer, der über den Editor gestartet wird und ziemlich gut funktioniert (!).

Die Zielsetzung war bald die  ‚den RasPi als einen komfortablen SDR-Empfänger für den Bereich von 1 MHz bis 500 MHz‘ auf dem RasPi zu nutzen‚. Das bedeutet: ‚Ich möchte den MW-Bereich, den KW-Bereich, den UKW-Bereich und den darüberliegenden Bereich bis mind. zum 70cm-Amateurfunk-Band in allen Betriebsarten empfangen können – also auch WDR3 auf UKW, in Stereo, und auch die 2mtr.-FM-Repeater. Und ich möchte die Flugfunk-Frequenzen bei 130 MHz in AM hören können. Aber ich möchte auch USB und LSB klar empfangen können, wie eben auch den Zeitzeichen-Sender RWM, oder die DWD-Seefunk-Berichte und auch die Wetter-Fax-Bilder des DWD, … aber eben auch die neuen Betriebstechniken, wie PSK und FT8. CW (Morsen) und RTTY (Fernschreiben) sollten natürlich auch empfangen !! und dekodiert !! werden können.‘
Das kann an sich nur ein zeitgemäßer SDR-Receiver zum Preis ab 500,- €, der zudem noch an einen PC angeschlossen werden muß. Soll dann auch noch ein leistungsstarker Sender dabei sein – also als Transceiver -, kann man dafür heute bis zu 15.000,- € (Hilbinger, Elecraft, Yaesu) ausgeben.

Der bisherige konservative Aufbau eines solchen Sende-/Empfangsgerätes sah dann etwa so aus: Der eigene CAT-fähige KW-Transceiver wird mit einem Audio-Interface (SignaLink, MicroHam, ..) , mit einem PC verbunden. Auf dem PC befindet sich ein Programm welches Digital-Betriebsarten verarbeiten kann (FLDIGI, WSJT-X, JTDX, ..) und bestenfalls darüber auch den TRX steuern kann. Letztlich gehören dann natürlich auch die Empfangs-Antennen dazu, die am TRX angeschlossen sind.

Das geht aber auch noch anders – und an sich einfacher – und günstiger – und transportabler !

Man nehme einen Raspberry Pi 4 mit 8GB-RAM (ein RasPi3 mit 2 GB-RAM klappt würde zunächst auch schon reichen), steckt ein HDMI-Touchscreen-Display auf, welches auf seiner Rückseite zusätzlich auch noch zwei Lautsprecher besitzt, und schließt über einen der USB-Anschlüsse einen SDR-Empfänger, wie den HackRAF Patrol an, an den auch die Außenantenne angeschlossen ist. Fehlt nun nur noch ein leistungsfähiges Netzteil für den RasPi (am besten das original 5 Amp-Netzteil von der Raspberry Foundation), sowie eine Maus und Tastatur.
Wer es noch sparsamer angehen will, der nimmt nur den RasPi und installiert in ‚headless‘ – also ohne Display, Maus und Tastatur. Dann aktiviert man den VNC-Server und greift via VNC-Viewer von jedem anderen PC im Heimnetz darauf zu.
Ich habe es mit dem Display aufgebaut, um so auch einen portablen Betrieb realisieren zu können. VNC ist aber auch in diesem Fall aktiviert, da es einfach sehr viel komfortabler ist über einen großen Bildschirm arbeiten zu können – als mit dem ‚mickrigen‘ 7″-Display 😉